Dieses Kapitel enthält die Hardware-Anforderungen von Debian. Sie finden hier zudem Verweise auf weitere Informations-Quellen.
Debian stellt keine größeren Hardware-Anforderungen als der Linux-Kernel,
gcc
und die GNU-Tools. Daher kann Debian prinzipiell auf jeder
Architektur installiert werden, auf der es den Linux-Kernel, libc
und gcc
gibt und für welche ein Debian-Port existiert.
Es gibt allerdings gewisse Einschränkungen in der Verwendung von Boot-Floppies in Bezug auf die unterstützte Hardware. Einige Architekturen, auf denen Linux und Debian laufen, werden von den Boot-Floppies noch nicht unterstützt. Wenn das bei Ihnen der Fall ist, müssen Sie Ihre eigene Boot-Diskette erstellen (siehe Technische Informationen zu den Boot-Disketten, Kapitel 10) oder eine Installation über das Netzwerk durchführen.
Wir listen nicht jede mögliche Hardware-Konfiguration auf, sondern geben allgemeine Hinweise und Verweise auf weitere Informationen.
Debian 2.2 unterstützt insgesamt sechs verschiedene Architekturen: Intel x86-basiert, Motorola 680x0 wie Atari, Amiga und alte Macintosh-Rechner; DEC Alpha, SPARC, sowie ARM und StrongARM; weiters wird IBM/Motorola PowerPC unterstützt; dass beinhaltet CHRP, PowerMac und PReP Rechner. Diese werden als i386, m68k, alpha, sparc, arm und powerpc bezeichnet.
Dieses Dokument enthält Installationsinformationen für die arm
Architektur. Wenn Sie Informationen für andere Architekturen suchen, so
schauen Sie auf die Debian-Ports
Webseiten
.
Es gibt vier verschiedene Medien, die benutzt werden können, um Debian zu installieren: Disketten, CDROMs, lokale Festplatte oder das Netzwerk. Unterschiedliche Teile derselben Installation dürfen verschiedene Medien verwenden. Dies wird in Kapitel Installationsmethoden für Debian, Kapitel 5 beschrieben.
Die Installation mit Disketten ist eine weit verbreitete Möglichkeit, jedoch im Prinzip die am wenigsten ratsamste. In vielen Fällen müssen Sie das System zuerst von Diskette booten, unter Verwendung der Notfall-Diskette. Dazu benötigen Sie lediglich ein High-Density (1440 Kilobytes) 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk.
Auf einigen Architekturen wird überdies die Installation über CDROM unterstützt. Auf Rechnern, die bootfähige CDROMs unterstützen, sollten Sie in der Lage sein, die komplette Installation ohne Disketten durchzuführen. Selbst wenn Ihr System nicht das Booten von CDROM unterstützt, können Sie die CDROM in Verbindung mit anderen Techniken verwenden, um Ihr System zu installieren, nachdem Sie auf andere Art und Weise gebootet haben. Lesen Sie dazu Von CD-ROM installieren, Abschnitt 6.5.
Die Installation von einer lokalen Festplatte ist eine weitere Möglichkeit. Wenn Sie weiteren freien Platz auf einer anderen Partition haben als der, auf der Sie Debian installieren werden, ist dies eine gute Methode. Einige Plattformen haben sogar lokale Installierer, um z.B. von AmigaOS, TOS, MacOS, zu booten.
Die letzte Art ist die Installation über das Netzwerk. Sie können Ihr Basissystem über HTTP oder NFS installieren. Weiters können Sie Ihr System auch über das Netzwerk booten. Festplattenlose Installation, in Verbindung mit Booten über das Netzwerk und Einbindung aller Dateisysteme über NFS, ist eine weitere Option. Dafür brauchen Sie wahrscheinlich mindestens 16MB RAM. Nachdem Ihr Basis-System installiert ist, können Sie den Rest des System über jegliche Art von Netzwerkverbindung installieren (PPP eingeschlossen), unter Benutzung von FTP, HTTP oder NFS.
Ausführlichere Beschreibungen der einzelnen Methoden sowie hilfreiche Tips für die Auswahl einer geeigneten Methode finden Sie in Installationsmethoden für Debian, Kapitel 5. Lesen Sie das Folgende, um sicher zu gehen, dass das Speichermedium, von dem aus Sie booten wollen, auch vom Debian Installationssystem unterstützt wird.
Die Boot-Disketten von Debian enthalten einen Kernel, der eine maximale Anzahl von Systemen unterstützen soll. Er enthält daher eine große Anzahl von Treiber. Dadurch wird der Kernel sehr groß und beinhaltet Treiber, die nie benutzt werden. Die Unterstützung möglichst vieler Systeme ist jedoch wichtig. Nach Abschluß der Installation sollten Sie daher einen auf Ihr System zugeschnittenen Kernel kompilieren. Siehe dazu Kernel selbst kompilieren, Abschnitt 9.5.
Als Minimum müssen Sie 5MB RAM sowie 64MB Festplattenplatz haben. Wenn Sie mehr Software, wie das X Window System, mehrere Entwicklungsprogramme und Bibliotheken, instalieren wollen, so sollten Sie zumindest 300MB frei haben. Für eine mehr oder weniger vollständige Installation ist es ratsam mindestens 800MB bereitzuhalten. Wenn Sie wirklich alles installieren wollen, so brauchen Sie wahrscheinlich mindestens 6 GB. Allerdings können Sie nicht wirklich alles installieren, da einige Pakete nicht gleichzeitig installiert sein dürfen. Darum kümmert sich jedoch die Paketverwaltung.
Linux unterstützt eine Vielzahl von Hardware Komponenten, wie Maus, Drucker, Scanner, Modem, Netzwerkkarte, PCMCIA-Geräte. Keines dieser Geräte wird jedoch während der Installation benötigt. Dieser Abschnitt enthält Informationen über Peripherie, die explizit nicht vom Installations-Kernel unterstützt wird, obwohl sie von Linux grundsätzlich schon unterstützt wird.
Es gibt inzwischen verschiedene Hersteller, die vorinstallierte Systeme mit
Debian oder anderen GNU/Linux-Distributionen ausliefern. Sie werden vielleicht
mehr für dieses Privileg bezahlen, sie erhalten jedoch ein Stück Sicherheit,
daß die Hardware gut von GNU/Linux unterstützt wird. Wenn Sie einen Rechner
gebündelt mit Windows kaufen lesen Sie die beigefügte Lizenz sorgfältig durch.
Eventuell können Sie die Lizenz zurückweisen und einen Kostenausgleich von
Ihrem Händler erhalten. Lesen Sie dazu The Linux Mall - Windows
Refund
.
Es ist immer wichtig sicherzustellen, dass die Hardware von Linux unterstützt wird. Überprüfen Sie daher, ob Ihre Hardware in den oben angegebenen Verzeichnissen enthalten ist. Informieren Sie den Verkäufer, dass Sie die Hardware mit einem Linux System betreiben werden.
Einige Hardware Hersteller teilen den Entwicklern freier Software einfach nicht
mit, wie Treiber für ihre Hardware geschrieben werden können. Andere gewähren
keinen Zugriff auf die Dokumentation, wenn nicht eine Geheimhaltungserklärung
(NDA) abgeschlossen wird, die die Veröffentlichung des Quellcodes für Linux
untersagt. Ein Beispiel ist das DSP Sound-System, das in neueren IBM ThinkPads
verwendet und in einigen Geräten auch als Modem eingesetzt wird. Solange kein
Zugriff auf die Dokumentation dieser Geräte besteht, können sie unter Linux
nicht genutzt werden. Auch hier sollten Sie auf den Hersteller einwirken,
damit er die Dokumentation veröffentlicht. Wenn ausreichend Leute danach
fragen, werden sie merken, daß Linux ein wichtiger Markt für sie ist. Das
Linux
Hardware Compatibility HOWTO
beschreibt, zu welcher Hardware
Linux-Treiber verfügbar sind.