[Die neueste Version dieses Dokuments steht jederzeit unter http://www.debian.org/releases/2.2/i386/release-notes/
zum Download zur Verfügung. Wenn diese Version älter als ein Monat ist, mögen
Sie einen Download der neuesten Version vorziehen.]
Debian's letzte Version, Debian GNU/Linux 2.1, wurde für vier offiziell
unterstütze Architekturen freigegeben: Intel x86 (``i386''), Motorola 680x0
(``m68k''), Alpha (``alpha'') sowie SPARC (``sparc''). Mit Version 2.2 wurden
zwei weitere Architekturen eingeführt: PowerPC (``powerpc'') und ARM (``arm'').
Weitere Informationen über den Status der verschiedenen Portierungen und
Hinweise für spezielle Architekturen finden Sie auf der Debian Portierungen
Homepage
.
Debian GNU/Linux 2.2 für die Intel x86 Architektur wird mit der Version 2.2.17 des Linux-Kernels ausgeliefert. Mit der Generation 2.2 dieses Kernels werden viele wertvolle Änderungen sowohl im Kernel selbst als auch bei den Anwendungen zur Steuerung seiner Möglichkeiten eingeführt. Dazu kommt eine Menge neuer Gerätetreiber sowie viele Fehlerkorrekturen in den existierenden Treibern.
Die Pakete boot-floppies
und das debian-cd
enthalten
eine Anzahl an Verbesserungen gegenüber Debian GNU/Linux 2.1. So unterstützt
die Netzwerkinstallation jetzt die Konfiguration des Netzes über DHCP sowie die
Basisinstallation über HTTP. Die Möglichkeit der Installation über eine
serielle Konsole besteht jetzt auf weiteren Architekturen.
Die Softwareauswahl über Profile und Aufgabenbereiche aus der alten
Installation wurde durch durch "Meta-Pakete" ersetzt (das sind
Pakete, deren einziger Zweck es ist, die Installation anderer Pakete zu
erzwingen). Über das Program tasksel
kann man jederzeit aus
diesen Paketen die Aufgaben des Rechners auswählen und so die entsprechende
Software installieren. Dadurch wird nun auch automatisch bei einem Upgrade des
Systems evtl. neue Software für die gewünschten Anwendungen installiert.
Die nach dem Neustart ausgeführte Konfiguration wird nun Dialogorientiert auf
der Basis von debconf
durch das base-config
Paket
durchgeführt. Vorher wurden dafür einfache Shellskripte verwendet, die nicht
so benutzerfreundlich waren. Nach dem nächsten Versionssprung der Distribution
wird debconf
voraussichtlich die Standardschnittstelle für die
Installation und Konfiguration darstellen.
Es existieren verschiedene Varianten des Linux-Kernels, die jeweils bestimmte Systemkonfigurationen unterstützen. In Debian GNU/Linux 2.2 für Intel x86 stehen die folgenden Varianten zur Verfügung:
Diese Kernelkonfigurationen der in diesen Paketen enthaltenen Kernel finden Sie in ihrem jeweiligen Verzeichnis in einer Datei namens "kernel-config".
Alle Debian GNU/Linux Architekturen basieren nun auf der neuen Version 2.1.2 der GNU C-Bibliothek. Obwohl sich durch diese neue Version der glibc neue Pakete nicht mehr auf der alten Distribution installieren lassen, wurde die Abwärtskompatibilität zu den Programmen und Quelltexten der alten Debian GNU/Linux-Versionen 2.1 und 2.0 bewahrt. Das heißt, daß Pakete für diese auch auf der neuen Version ohne größere Probleme benutzt werden können.
Mit dieser neuen Version wurden die meisten, wenn nicht alle, Systemprogramme auf PAM umgestellt. PAM steht für "Pluggable Authentication Modules" und stellt dem Systemverwalter eine leistungsfähige Methode zur Zugangskontrolle zur Verfügung. Da alle Zugriffe auf das System von PAM zugelassen werden müssen, gibt es nur noch einen Punkt, an dem die Identifizierung und Authentifizierung durchgeführt wird. Wenn Sie also die Überprüfung der Zugangsberechtigung auf eine anderes Schema umstellen wollen, müssen Sie nur noch die Konfiguration von PAM ändern, während Sie vorher alle Programme anpassen mußten, was teilweise nur durch erneutes Übersetzen möglich war.
Dies ist die erste Debian-Version, die komplette Unterstützung für unsere japanischen Benutzer enthält. Diese mußten vorher Erweiterungen des Debian-JP Projektes benutzen, um Unterstützung für umfangreichere Zeichensätze zu erhalten. Weiterhin haben wir die Internationalisierung und die Unterstützung für die meisten nicht-lateinischen Zeichensätze verbessert.
Die Anzahl der in unserer Hauptdistribution enthaltenen Pakete ist nun bei etwa 3950, womit sie sich gegenüber der Vorversion wie gewöhnlich um 50% erhöht hat.
Diese Ausgabe der Distribution zeichnet sich ferner durch neue Versionen wichtiger Programme und Bibliotheken aus, darunter XFree86 3.3.6, Perl 5.005.03, GCC 2.95.2, PAM 0.72, GTK+/GLib 1.2.7, GNOME 1.0.54, ncurses 5.0, teTeX 1.0.6, XEmacs 21.1.8, S-Lang 1.3.9, GGI 1.99.2, und viele mehr.
Wie schon beim Upgrade von Version 2.0 zu 2.1 sind die meisten Änderungen von 2.1 zu 2.2 schrittweise. Viele neue Pakete und neue Versionen alter Pakete kommen mit einem Reigen von neuen Features und Fehlerkorrekturen einher. Wie gehabt wird die Paketverwaltung aus der Kombination von dpkg und apt zur Durchführung von Upgrades verwendet, und wir haben jede Anstrengung unternommen, um den Übergang so schmerzlos wie möglich zu machen.
Das bevorzugte Programm zur Installation von Paketen ist apt
, das
nun in der Version 0.3.19 mitgeliefert wird und in Verbindung mit
dpkg
, jetzt Version 1.6.13, benutzt wird. apt
unterstützt verschiedene Quellen für Softwarepakete: Es kann Pakete sowohl von
CD-ROM oder anderen Wechselmedien als auch von lokal oder per Netz verfügbaren
Laufwerken oder über HTTP oder FTP aus dem Internet installieren. Es kann
sowohl über die Kommandozeile als apt-get
oder als Paketbeschaffer
in dselect
verwendet werden, um neue Pakete zu installieren oder
existierende zu aktualisieren.
Die offizielle CD-ROM Distribution besteht aus drei CD-ROMs mit
Binärpaketen, die die Sektionen "main" und "contrib"
enthält. Wenn ein Verkäufer Teile der Sektionen "non-US/main",
"non-free" oder "non-US/non-free" zum CD-Satz hinzufügt,
mag eine vierte hinzukommen. Die erste CD-ROM eines Satz ist bootfähig und
wird normalerweise für Neuinstallationen benutzt. Alle CDs sind in sich
geschlossen, Sie können also jede beliebige CD einlegen und mit ihrem Inhalt
arbeiten, ohne die anderen einzulegen. Mit apt-cdrom
können
mehrere CDs verwaltet werden. Dazu kann das Programm entweder direkt über die
Kommandozeile oder über dselect aufgerufen werden.
debian-doc@lists.debian.org